Feuerwehrroutine?!

Nach einem Gewitter mit kräftigen Windböen schlugen unsere Alarmierungsgeräte (Pager, Handy, Sirene) um 21:19 an.
Nach der Notrufmeldung: "Baum liegt über Strasse in Thaling" waren 25 Kameraden sofort in Einsatzbereitschaft und fuhren mit ihren Fahrzeugen rasch (soweit es die Straßenverhältnisse zuließen) ins Feuerwehrhaus.

Ein Feuerwehrmann aus Thaling sah auf dem Weg in die Zentrale auf Höhe Parkplatz Unterhaus einen knüppeldicken Ast, der ca. 1,5 m in die B309 ragte.
Er schaltete die Warnblinkanlage seines PKW ein, stieg aus und zog den Ast zum Straßenrand. Eine Arbeit die keine 20 Sekunden beanspruchte.

Kurz vor Eintreffen im Feuerwehrhaus sah er die Einsatzkräfte mit zwei Fahrzeuge zum Einsatz aufbrechen.
Nach einer 40-minütigen erfolglosen Suche nach dem Baum der quer über der Strasse liegen sollte, kehrte die Mannschaft unter der Leitung von Zugskdt. Erwin Reifenauer unverrichteter Dinge wieder zurück.

Nachher stellte sich heraus, dass es wahrscheinlich dieser Ast war, der 25 Mann in Einsatzbereitschaft versetzte.

Hier stellt sich wieder einmal die Frage: Weiß derjenige, der solch einen Notruf absetzt, was er damit bewirkt.

Viele Feuerwehrmänner setzen sich ungeachtet der Wetterverhältnisse sofort in Bewegung um spontan, frei nach dem Wahlspruch: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" für die Bevölkerung ihre Hilfe anzubieten.

Und dann werden die Einsatzkräfte bei solchen Kleinigkeiten stundenlang gebunden und sind, wenn wirklich zum gleichen Zeitpunkt etwas Lebens- oder Güterbedrohendes passiert, nicht mehr so schnell zur Stelle.

Der Autofahrer, der bequem mit seinem Handy die Notrufnummer 122 wählte und die Meldung absetzte, hätte in der gleichen Zeit auch diesen Ast wegräumen können.
Wahrscheinlich hätte er dabei ein paar Regentropfen riskiert.
Da ist es wesentlich einfacher, vom trockenen Autoinnenraum die Einsatzmaschinerie zu starten.

Ich hoffe, dass ich mit diesen Zeilen ein bißchen zum Nachdenken anregen konnte.