Am Donnerstag, den 14.12.2023 führte die ABCAbwKP (ABC Abwehr Kompanie) des Österreichischen Bundesheeres gemeinsam mit der Feuerwehr Kronstorf und Hargelsberg im INKOBA-Gebiet Kronstorf/Hargelsberg eine großangelegte Übung durch. Übungsannahme war ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht und gefährlichen Stoffen.
Nach der Alarmierung trafen die Feuerwehr Kronstorf und die Feuerwehr Hargelsberg unter der Einsatzleitung von HBM Erwin Reifenauer rasch an der Einsatzstelle ein. Sofort wurde eine Lageerkundung mit ausreichend Abstand durchgeführt und es konnte rasch ein verlassener PKW samt Anhänger (beladen mit gefährlichen Stoffen) ausfindig gemacht werden. Da die Gefahrensituation ernst war, wurden zwei Trupps der Feuerwehren mit Schutzanzügen der Schutzstufe 2 ausgerüstet und eine großräumige Absperrung rund um der Unfallstelle errichtet. Nachdem die Feuerwehr Hargelsberg eine Löschwasserleitung zur Brandsicherung aufgebaut hatte, wurde als erstes der Atemschutztrupp der Feuerwehr Kronstorf in den Gefahrenbereich geschickt um herauszufinden, um welche gefährlichen Stoffe es sich genau handelt. Dabei konnten die Beförderungspapiere gefunden werden und es war klar, dass es sich unter anderem um den Gefahrenstoff Ammoniak handelte.
Aufgrund dieses erhöhten Risikofaktors wurde der Gefahrenstoffzug des Österreichischen Bundesheeres Linz/Hörsching alarmiert. Unter der Leitung von OLt KpKdt* Isabella Laufenböck rückte daraufhin die ABCAbwKP (ABC Abwehr Kompanie) nach Kronstorf aus. Eingetroffen an der Einsatzstelle, wurde OLt KpKdt* Isabella Laufenböck sofort von Einsatzleiter HBM Erwin Reifenauer auf den neuesten Stand gebracht. Daraufhin wurden mit Spezialfahrzeugen des Bundesheeres bereits erste Messungen aus der Entfernung durchgeführt und danach Soldaten mit Schutzausrüstung für weitere Messungen und Probeentnahmen in den Gefahrenbereich entsandt, um zu bestätigen, dass es sich um den vermuteten Stoff handelt. Parallel zu den Messarbeiten wurde unter der Leitung von OStv DekoZgKdt* Jürgen Silber ein Dekontaminationsplatz zur Säuberung und Dekontamination der Einsatzkräfte sowie Einsatzkleidung und Geräten eingerichtet. Nachdem seitens des Bundesheeres der Gefahrenstoff bestätigt wurde, wurde der Atemschutztrupp der Feuerwehr Hargelsberg entsandt, um die beschädigten Fässer abzudichten.
Danach wurden alle Atemschutztrupps der Feuerwehren sowie der Messtrupp des Bundesheeres im sogenannten DEKO-Zelt dekontaminiert und die Übung war somit für uns beendet. Im Einsatz war das Bundesheer mit 40 Soldaten und Soldatinnen und die Feuerwehr Kronstorf und Hargelsberg mit 24 Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen.
Ein großer Dank geht an alle Beteiligten und ganz speziell an Übungsleiter StWM* Florian Leimer sowie den Übungsaufsehern HBM Oliver Preineßl und OBI Mario Angerer.
*OLt KpKdt = Oberleutnant Kompaniekommandant
*OStv DekoZgKdt = Offiziersstellvertreter Dekontaminationszugskommandant
*StWM = Stabswachtmeister